Bitzers, Rägis, ds Welsen...
Als Grundlage zum heutigen Thema dient uns eine Liste mit Übernamen aus der Dokumentensammlung der Burgergemeinde. Diese hat Peter Fischer und Silvia Thöni schon vor einiger Zeit zusammengestellt. Von grossem Interesse wäre, zu erfahren wie die Brienzer Familien zu ihren Übernamen gekommen sind. Leider stellen wir im Lauf der Gespräche fest, dass unsere Träpplig Sucher «zu jung» sind. Sie kennen wohl viele Namen, wissen wo sie wohnten und wer mit wem verwandt war. Wie die Familien zu den Namen kamen entzieht sich aber in vielen Fällen ihrer Kenntnis. Vor allem, wenn die Übernamen über viele Generationen weiter verwendet wurden.
Der Ursprung eines Übernamens kann manchmal vom Beruf oder durch eine Heirat abgeleitet werden. So wurde oft bei gleichen Vor- und Nachnamen zur Unterscheidung bei der Heirat ein Teil des Frauennamens übernommen. Dies ist auch aus anderen Oberländer Dörfern bekannt. In Iseltwald mussten bis vor kurzem bei der Heirat ein Übername gewählt werden.
Zum Beispiel erzählt Hanspeter: Wir sind Bitzers! Vor langer Zeit hat ein Flück eine Frau geheiratet, die zum Nachnamen Bützer hiess. Da die Brienzer «ü» als «i» aussprechen wurde daraus Bitzer. Bitzers gab es am Steiner, am Nussbaum und am Milibach. Irgendwann gab es eine Trennung dieser Bitzer Familien.
In den Kirchen-oder Gemeinderodeln würde man vielleicht Erklärungen
für einige Namen finden. Auch aus Familien-Stammbäumen könnten sicher
wertvolle Erklärungen gewonnen werden.
Viele Übernamen sind heute verschwunden, da es keine Nachkommen mehr
gibt. Auch gibt es Spitznamen, die sich nur auf eine Person beziehen. Diese
werden aber nicht in allen Fällen gern gehört. z.B. Brood Albi für Albert Schild im Gofri.
Flück – Blächers sind eigentlich Schopfers. Erst die Zwillinge Hans und Peter
erhielten den Übernamen während ihrer Turnvereinszeit.
Nachnamen, von denen es nur wenige gibt, haben seltener Übernamen.
An den Skirennen im Tal spielten der Platzler Handorgel und Muschi Hansli Klarinett. Wer die Bassgeige spielte weiss leider niemand mehr von den Träppligen.
Nachfolgend ein kleiner Ausschnitt aus der Übernamen-Liste.
| Nachname | Übername | Herkunft |
| Flück | Chletzes | sehr alt |
| Flück | Bitzers | Frauenname |
| Flück | Pierellers | kleiner Pierre |
| Flück | Porters | Frauenname |
| Flück | Rägis | Frauenvorname |
| Flück | Schopfers | Frauenname |
| Mathyer | ds Amerikaners | Vorfahren sind ausgewandert |
| Michel | Becklis | Beruf |
| Michel | ds Welsen | Fang eines grossen Fisches |
| Müller | Muschis | ? |
| Schild | ds Lengen | taucht in einem Rodel aus dem 15.Jh auf |
| Stähli | Backels | ? |
| Stähli | Loggelis | ? |
| Wyss | Cesars | Vorname |
| Wyss | Seillers | Beruf |
Wissen Sie noch mehr zu den Übernamen? Schreiben Sie uns auf info@brienzer-dorfgeschichte.ch
Ein Jubiläum und eine Überraschung
Am diesjährigen Brienzermärt erscheint bereits die fünfte Broschüre Brienzer Dorfgeschichte. Neu werden zudem einzigartige Postkarten zum Verkauf angeboten.
Piraten auf dem Brienzersee?
Ein Bericht von Pirat Ueli Stähli: Die Behauptung, dass die ersten Spuren von den Vorfahren der Brienzer Seepiraten schon im 17. Jahrhundert auf der Schneckeninsel entdeckt wurden, entbehrt allen wissenschaftlichen Grundlagen. Richtig und geschichtlich belegt ist die Tatsache, dass vor genau 50 Jahren die ersten gefürchteten Aktivitäten von piratenähnlichen Angriffen auf dem Brienzersee zu verzeichnen sind. Besonders gutbetuchte Gesellschaften, welche sich auf der Brienzersee-Flotte zum reinen Vergnügen tummelten, waren das Angriffsziel der wilden Horde.
Meine Grosseltern Hans (Mühlibach Hansli) und Gritli Eggler
Lotti Schaller (Jg. 1948) hat einige schöne Erinnerungen an die Ferien bei ihren Grosseltern in Brienz notiert.
Auswandern
Für das Thema Auswandern scheinen unsere «Träpplig Suecher» fast zu jung. Trotzdem wussten Peter Fischer-Rahm, Trudi Steiner und Vreni Fischer-Fuchs einiges zu erzählen und Fränzi Feusi und Rose-Marie Flück hörten gespannt zu. Zudem konnte Silvia Thöni-Fischer als Burgerschreiberin von ihren Erfahrungen berichten, wenn sich Nachkommen von Auswanderern nach ihren Vorfahren bei ihr erkundigten.
Hüterbubengeschichten von der Planalp
Im Dezember 2023 hat Peter Schild seine Erinnerungen an die Hüterbubenzeit auf der Planalp und an Obristen aufgeschrieben. Entstanden ist ein Bericht mit vielen Eindrücken über das Leben auf der Alp als Hüterbube. Die Zeit in der Natur mit den Tieren war eine Schule fürs Leben.