Das ehemalige "Kolonialwarelädelli"
Viele Jahren waren die beiden Schaufenster und die Türe beim Haus im Oberdorf verschlossen. Heute dient das ehemalige Ladenlokal als Küche, einiges wurde ursprünglich belassen und erinnert an vergangene Zeiten als hier noch Mehl, Zucker oder Schleckwaren eingekauft wurden bei den beiden Schwestern Emmi und Elisi. Auf den früheren Fotografien sieht man das "Kolonialwarelädelli" (links) meist nur angeschnitten - die Pracht vom Stähli-Haus erfüllten die Bilder. Noch immer hoffe ich auf ein Foto, auf der das Geschäft der beiden Schild-Schwestern etwas besser zu sehen ist. Um so mehr freut es mich, dass Erich und Helene Schild die folgende Geschichte dazu geschrieben haben.
Zora Herren
Emmis Hundelli
Im Oberdoorf gägenuber Schwander-Stähli Teewwslis aaltem, schennen Huus, heim Bänzlis, besser gseid di aalt Mueter und di beide Ttechtri Emmi und Eliisi es Kolonialwarellädelli ghäben. Warum das me nen zum Ubernamen hed Bänzlis gseid, ischt in iisem Doorf eimmaalig. Bänzli ischt eigetli der Ubernamen von Abplanalp – si aber hein Schild gheissen.
Zrugg zum Lädelli im Oberdoorf. Scho llang siin di griennem Bälken am beide Mmontren zue und d Tir bschlossenni. Aes hed mi scho mmengischt tuucht wen i dran verbii ggliffem bin, i sellt gschwind eis chennen ga d Ladetiir uuftuen und hibschelli inhiträtten. Ob’s ächt in dämm fiischterre Llokal geng no nah Ggaffee, Weschpulver, Petrol und andrem Ziig schmeckd? Der leng Ladettisch mid de Ttäfelliglesren druf, di schiitzli heije Ggschtellen der Wand nah und d’Schubladeschteck mid offenne Zucker, Haberflocken, Gries, Riis und Mäl, ischt eimm geng no in Erinnrig. In Erinnrig ischt eimm aber o wie die Driia alben mid enem Hääggeller d Waar obenabbha ggusled hein. Aber äben, Bänzlis Lädelli ischt o verschwunden wie fascht alli chliinne Gschäftleni in iisem Doorf. Hiit bruucht s Groossruumläden, Icheufsthämpla, suscht gscheuwwid nummen eis di risig Buwwgrueben z Tracht näb em Chriitz. Emmi und Eliisi wään hiit allwäg mid irer Kolonialwarenhandlig nimma läbesfähig. Mi hätt ja bin inen nid mid enem Wägelli chennen umhafahren und Waar drirrumplen, zum Teil o eseli waa mma eigentli gar nid bruuchti, an der Kassen den aber gliich mues bsalen und we’s grad mid dem zweitleschte Nneetli wään.
Näbscht dem Lädelli heim Bänzlis Schweschtri gäären ir Chummellen abbhi in irem Pflanzblätz gschaffed. Grooss Chabis-chepf und Hutti voll Härpfel hed Emmi im Spaatsumer heitträägen, old mid dem Chienholzwägelli desueha gschtossen. Begleitet hed’s alben ira Hundelli. Aes ischt e Mmischig gsiin zwische Spitzer und enem Foxer. Wen Emmi im Garten uehi ghantierd hed und ds Hundelli abbha im Strässli näb em Chienholzwägelli hed uf inns pässled, hed ma nid z noh zuehi terfen, e Schränz in Hosen old em Bis in e Wwaden wään eimm allwäg sicher gsiin.
Ds Hundelli ischt aalts worden und eises Tags, wie’s eppa allem geid, tood im Ofenegg zuehi gglägen. Emmi und Eliisi siin griisli drab gsiin. Bin allem nahiteichen wär nen emel o chennti hälfen, ischt nen Simon Hänsel i Sin chon. Ds toota Hundelli in e Stuuden z rieren wie’s daazmaal ischt Bruuch gsiin, ischt nid i Fraag chon. Und Hänsel hed ne ggholffen, är hed’s due im Garten näb em Lädelli begraben.
Warum das d Liit waa bim Garte siin verbiigliffen, si erschtelld und hibschli vor si higglached hein, hed Emmi z erscht nid gwisst. Waa’s due gägen Aaben sälben ischt ge ggscheuwwen hed’s gsehn, das Hänsel uf ds Grebli vom Hundelli hed es Chriitzli gschtelld waa’s druf hed gheissen:
«Hier ruht mit kurzem Schwänzli,
der Hund von Emma Bänzli».
Erich und Helene Schild
Erschtelled Ech eis... / Gschichtleni im Briensertiitsch / 1993 / Verlag Der Brienzer
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