Der Fäldhieter
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Der Fäldhieter
Äs hed e Ziit ggän, wa z Briens ischd e Fäldhieter underwägs gsiin. Naam Chrieg ischd eis Orgeller Kebäl fir ei Saison Fäldhieter gsiin.
Als Uhrmacher hed är e kein Arbeit meh gfunden. Siin Uuftrag hed är vom Gmeindraad uberchon. Är hed miesse verhindren, das us en Gärten im Dorf, im Chienholz use Pflanzplätzen und ufe Mmatten uusi Gmies, Meerchooren, Häärpfel, Fisel, Chabis, Riebleni, Runggli, Schnaaggeni, Zibelli und anders ischd gschennted worden. Ds Fäld hed bin dem beide Tooren agfangen, morgeds a Trachtbach grenzt, aabeds am Milibach und obenuus am Burgerwaald. Zun där Ziit siin im Fäld z hunderte vo pflegten Obscht- und Steinobscht - Beimme gwachsen. Esoo wie der Beumgarten, wa Huggler Ruedi, mii Jahrgenger, hed apflanzed. Es lohnd si uf jede Fal, eis obsi z leuffen dir d Alpgassen uuf. Bald eis gsehd ma de rrächter Hand dä scheennem Beumgarten. Linggs von der Zuefahrt hed Ruedi e Mmischpelle pflanzed, e Frucht, wa hiit niemmer meh bchennd und weis z nutzen.
D Fäldhued ischd wichtig gsiin in er Ziit, was hed Rationierigs-Määrggleni ggän; d Läbesmittel sii rraar gsiin und vil Liit hein ehnder zweenig waa gnueg z ässe ghäben. Es hed halt e seler ggän, wa statt all Tag im Garten und im Fäld z wärchen, lieber nachts mid enem Rucksack i ds Chienholz siin ge Fisel abläsen, old ids Fäld gen Epfel old Chrieseni striellen. Die Gschenterii hed der Gmeindraad miessen underbinden. Mi hed ja den einten old andren bchennd, wa hed gschennted, eim hed ma nid vergäben Suurchabismarder gseid.
Der Fäldhieter ischd mid ener Schroodflinten uusgrischted worden. Zur Heuptsach hed är die bbruucht fir Rappen, Rägheeri, Elschtri und Täächeni z schiessen, old allwäg meh z erchlipfen. Was i weis, hed är es einzigs Mal nachts id Luft gchlepft, wil es par Fremdspraachig sackwiis hein Meerchore gschtolen. Wil eso en aalti Schroodflinten e Tusch gid wie ne Kanunnen, hein die Gschennter lan dargahn, und d Seck mit de Palänten-Cholbe lla lligen. An enem Tag im Herbscht siin Täächeni vom Hooren abbha alli zämen näben iisem Huus uf Bossli Chappis Channembiremboum z Sädel und hein agfangen, di ziitigem Biri z bicken. Due hed der Ätti d Flinte firha gnun, uf em Vorlouben-Simsen uufgleid und gschossen. Eigentli hed är eso ziled, das er e keis Täächi preicht, aber eis hed due niimma chenne zwäg fliigen und ischd am Bode zringetum gflattred.
Etz ischd es Theater loos ggangen! Där mächtig Schwarm Täächeni hed afaan e Lläärme mmachen, es hed eina ggruused. Si siin zringetum gflogen, abbhi zum versehrte Täächi und umhi uehi zum Schwarm und derzue heis gchrääid in eir Luutsterchi. Der Ätti hed gseid, das han i äben nid wellen!
Die heeren etz nid uf, das cha Stundi gaan. I mues das agschossena Täächi gen erleesen und furt ruummen. Si hein due druf abbhi churzum uufgheerd, hein de Rroubzug uf ds Obscht im Fäld fir dä Tag uufgän und siin inem Schluuch Thermik obsi gäge ds Hoore ggreited.
Mengischt hed är den o eis es Eug zuetrickt, eppa wen es par jung Turner na der Iebig in der Turnhalle statt hein, no siin ge Chrieseni striellen, old Pfirsich bi Chräämmer Hansellin.
Vor em Briensermärt ischd d Wildhued fertig gsiin, der Ätti hed uf der Vorleuben di abgheuwenen Chräwwla von de gschossene Rrappen, Elschtren und Rägheeren zelld, zämebbunden und in es Truckli packt. Är hed fir jedes par Chräwwel es par Rappen uberchon, und das ischd gäbigs gsiin, eso vor em Märt.
I cha schier nid gleuben, das i die Ziit han erläbt! Es ischd eso ungleublich anders gsiin; ds Läben und d Liit! D Ziit und ds Wissen, und der Umgang midenandren. I weis no, waan i mid der Mueter ds eerscht Mal uf d Iisebbahn ha chennen und gäge Lluzärn fahren. Naa der Balmhofbrigg han i gäge Flugplatz uber gsehn und eso halbrund grasig Hubla gsehn. Und dernäben sii Flieger uufgschtelld gsiin. I ha d Mueter gfräägt, fir was siin die Hubla? Si hed nahn em Raschtli naahiteichen gseid: Weischt, da gähn de d Flieger druf uehi na Alleuf und fleigen den obsi. Das Erläbniss ischd z gliiche Jahrs gsiin und ischd mer i Si chon wäge Täächenen, wa umhi gäge ds Hooren, äben «fleigen», wie d Mueter hed gseid.
Martin Flück, im April 2021
Meerchooren = Maiskolben; Fisel = Stangenbohnen; Schnaaggeni = Buschbohnen; gschennten = stehlen aus Not (Gartengemüse); striellen = Früchte vom Baum stehlen; Räghehri = Eichelhäher; Täächeni = Bergdohlen; z Sädel = sitzen; obsi greited (reiten) = hinaufschwingen
Ein Jubiläum und eine Überraschung
Am diesjährigen Brienzermärt erscheint bereits die fünfte Broschüre Brienzer Dorfgeschichte. Neu werden zudem einzigartige Postkarten zum Verkauf angeboten.
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Ein Bericht von Pirat Ueli Stähli: Die Behauptung, dass die ersten Spuren von den Vorfahren der Brienzer Seepiraten schon im 17. Jahrhundert auf der Schneckeninsel entdeckt wurden, entbehrt allen wissenschaftlichen Grundlagen. Richtig und geschichtlich belegt ist die Tatsache, dass vor genau 50 Jahren die ersten gefürchteten Aktivitäten von piratenähnlichen Angriffen auf dem Brienzersee zu verzeichnen sind. Besonders gutbetuchte Gesellschaften, welche sich auf der Brienzersee-Flotte zum reinen Vergnügen tummelten, waren das Angriffsziel der wilden Horde.
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Auswandern
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Hüterbubengeschichten von der Planalp
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