Fritz u Peigg
Foto: Kurt Gusset. Fritz Dellenbach (links) und Paul Jaggi (1995)
Gad eppa wiit uusirecken heis beid zämen irer Läbtag nid chennen. Si sii trotzdämm nid uzfride gsiin. E seli Frindschaft, wie si zween hei gghäben, ischt einewwäg meh wäärd gsii wwan e Schibel Gäld. Si hei vil midenand undernun und erläbt. Eppadie hei se si o hinder eppis truwwed, waas nid im voruus hei ggwisst, obs nen den graated. Eppa d Teilnahmm am Brienserseeleuf, fiiveddriisg Kilomeeter, umm e See umm, mid Start und Zil z Benigen. Immerhin heis beid zäme schoo fiiv Jahrzächet uf em Puggel gghäben. Waa z Briens di meischte Lleiffer sii vir gsiin, chemen no Fritz und Peigg. Si hein den Begrif „Leuf“ uf iri Aart uusggleid. Statt z springen, siis raass ggliffen. Nid eppa i Turnschuehnen, wie hiitzutags all Teilnämer derhar chemen. Militäärschueh mid Fibramsolen und leng Hosi heis agghäben. Stolz und zigig siis dir ds Brienserdoorf marschierd und hei gglänzt wie zwee Mmeiechäfer. Menga hed si gfräägt: „Megen die zween ächt voor Kontrollschlus bis uf Benigen abbhi? Zägi-hägi!“ Aber Fritz und Peigg hei d Ziit im Grif gghäben und iri Medaillen am Zil verdienterwiis chennen ga rreichen. Si siin am Aabe z Briens mid holem Chriiz us em Zug gschtigen. Natiirli mid der Medaillen an der Bruscht.
Eutoofahren ischt fir beid eggheis Theemaa gsiin. Uuszoge siis gliich. Mid der Iisebbahn, dem Poschteutoo, old äbe z Fues. Waa due d Welooteffleni sii Mmode wwoorden, hei Fritz und Peigg o eis zuehataan. Allwäg heds schwiizwiit nid mengs Teffli ggän, waa uber däwwäg menga Alpepass gfahren ischt wie irer zwei Vehikel.
Es tags siis räätig woorden, si chenten eis i ds Wältsch. Si hei pässled, bis der Radio fir di ganz Wuchen hed scheen gmälded. D Waar fir mid ne z nän ischt schoo siit Tage ggrächeti gsiin und si hei zmoondrischt zwäg chennen. Fir z Ubernachten heis es Zält mid ne gnun. Na ener Nacht uf em Zältplatz z Yvonand siis gen Yverdon, fir dert im Bbahnhofbbiffee eppis naa Zmorgen. „Déjeuner“ hed Peigg zum junge Mmeitschi gseid, waa ischt cho Bscheid gän. Dernaa hed är zu Fritze gmeind: „ Gsehscht etz, Spraachi mues ma chennen. Die hed verschtanden, was mer wein.“ Si hei si uf enes guets Zmorge gfrewwd. Statt Brood, Weggleni, Anken, Ggomfitiiren und eppa no es Schnäfi Chääs ischt due aber ganz eppis anders uf e Tisch chon. Si siin afen eis beid zäme paff gsiin, waa d Serwiertochter en halba Liiter „Dézaley“ hed bbraacht. „Daa hescht etz fir diiner Spraachi und das eerscht no am Morgen niechter“, hed Fritz gseid. Si hein beid zämen afen eis e Tscholete mmiesse llachen. Underdessen ischt der Wirt i d Gaschtstube chon und hed gmerkt, das daa allwäg niewwis nid ir Oornig ischt. Är hed besser Tiitsch chenne wwa Fritz und Peigg Franzesisch und die Sach handdli i d Gredi ggrickt. D Serwiertochter siigi drumm e Tiitschschwiizerren und fääiji hiit bin imm frisch an. Si hein due braav Zmorgen uberchon; allwäg meh wan normaal. Den „Dézaley“, der Wirt hed nen offerierd, heis drufab o no megen. Zsäges zum Ddessäär. Fritz hed Peigge gschtipft und gmeind: „Sellte mmer ächt ds näächscht Maal „Dézaley“ bschtellen, we mmer es „Déjeuner“ wein? Vilicht uberchäämme mmer de ds Zmorge vergäben.“
Apropoo gleitig marschieren: Etz janggsen gad zwoo Freuwwi mid Stäcke voor em Huus vir. „Walking“ seid ma därre mmodeernen Bewegigstherapii. Fritz u Peigg hein das schoo voor meh wa fiifzg Jahren erfunden. Eifach ohni Stäcken.
wiit uusirecken=unnötig viel Geld ausgeben / si hinder eppis truwwen=etwas wagen / raass=schnell / Zägi-hägi=herausfordender Zuruf, hier: schauen wir, ob sie es fertig bringen / räätig wäärden= übereinkommen / pässlen=warten, abwarten /zmoondrischt= am andern Tag / es Schnäfi=ein kleines Stück / e Tscholete llachen=aus vollem Hals lachen / niewwis=irgendetwas / vergäben=gratis / janggsen= eilen / vir=vorbei
Ein Jubiläum und eine Überraschung
Am diesjährigen Brienzermärt erscheint bereits die fünfte Broschüre Brienzer Dorfgeschichte. Neu werden zudem einzigartige Postkarten zum Verkauf angeboten.
Piraten auf dem Brienzersee?
Ein Bericht von Pirat Ueli Stähli: Die Behauptung, dass die ersten Spuren von den Vorfahren der Brienzer Seepiraten schon im 17. Jahrhundert auf der Schneckeninsel entdeckt wurden, entbehrt allen wissenschaftlichen Grundlagen. Richtig und geschichtlich belegt ist die Tatsache, dass vor genau 50 Jahren die ersten gefürchteten Aktivitäten von piratenähnlichen Angriffen auf dem Brienzersee zu verzeichnen sind. Besonders gutbetuchte Gesellschaften, welche sich auf der Brienzersee-Flotte zum reinen Vergnügen tummelten, waren das Angriffsziel der wilden Horde.
Meine Grosseltern Hans (Mühlibach Hansli) und Gritli Eggler
Lotti Schaller (Jg. 1948) hat einige schöne Erinnerungen an die Ferien bei ihren Grosseltern in Brienz notiert.
Auswandern
Für das Thema Auswandern scheinen unsere «Träpplig Suecher» fast zu jung. Trotzdem wussten Peter Fischer-Rahm, Trudi Steiner und Vreni Fischer-Fuchs einiges zu erzählen und Fränzi Feusi und Rose-Marie Flück hörten gespannt zu. Zudem konnte Silvia Thöni-Fischer als Burgerschreiberin von ihren Erfahrungen berichten, wenn sich Nachkommen von Auswanderern nach ihren Vorfahren bei ihr erkundigten.
Hüterbubengeschichten von der Planalp
Im Dezember 2023 hat Peter Schild seine Erinnerungen an die Hüterbubenzeit auf der Planalp und an Obristen aufgeschrieben. Entstanden ist ein Bericht mit vielen Eindrücken über das Leben auf der Alp als Hüterbube. Die Zeit in der Natur mit den Tieren war eine Schule fürs Leben.