Jubiläumsschreiben Hotel De la Gare 1964
Jubiläum im Hotel De la Gare in Brienz
Am vergangenen Sonntagabend durfte die Familie Mathyer, Hotel De la Gare, ein vielseitiges Jubiläum feiern, nämlich: 40jähriges Besitztum des Hotels durch die Familie Mathyer und 25jährig Geschäftsführung durch die jetzige Generation. Damit konnte das Jubelpaar Mathyer-Schwab zugleich die Feier der Silbernen Hochzeit und des 50. Geburtstages des Betriebsinhabers verbinden.
Zu diesem Geschäftsjubiläum und Familienfest haben die Jubilaren an die Nachbarn und Freunde eine Einladung ergehen lassen. Es war ein ungetrübtes Festchen im kleinen Kreise. Unter den zahlreichen Gratulanten befanden sich ein Vertreter des Gemeinderates, der Präsident des Verkehrsvereins, sowie weitere Freunde und Gönner.
Mit viel Liebe und Sachkenntnis von Küchenchef Hans Schmidiger zusammengestellte Platten bildeten einen hohen kulinarischen Genuss für diesen Abend.
Das Hotel De la Gare hat eine wechselvolle Vergangenheit hinter sich. Das Haus wurde ursprünglich als Geschäftshaus erstellt. Das genaue Baujahr und der Bauherr konnten nicht mehr ermittelt werden. Fest steht, dass ein gewisser Soler Besitzer des Hauses war. Später eröffnete der Spanier Alvareda darin eine Weinhandlung, worauf wohl das Haus zu einem Gasthof ausgebaut wurde. Der Volksmund nannte den Betrieb «Die Spanische» und der Weg neben dem Hotel wird von der älteren Generation noch heute das «spanische Gässli» genannt. Der Name «De la Gare» ist wohl nach dem Bau der Brünigbahn entstanden. Als späterer Besitzer ist der Oesterreicher Sailer-Seiler noch in bester Erinnerung. Das Haus ging dann in den Besitz der Brauerei Horn in Interlaken über und das Hotel wurde von verschiedenen Pächtern geführt.
1924, also vor 40 Jahren erwarb der Brienzer Mathyer-Urfer (der Vater des jetzigen Besitzers) das Hotel. Vater Mathyer liess bereits damals verschiedene Erneuerungen und Verbesserungen am Gebäude ausführen.
Nachdem die Eltern das zeitliche gesegnet hatten, übernahm das junge Ehepaar W. Mathyer-Schwab den Hotelbetrieb. Die zurückliegenden 40 Jahre, in welcher Zeit das Hotel De la Gare von der Familie Mathyer geführt wurde, haben in einem Tempo eine Entwicklung gebracht, für welche es in älteren Zeiten mehr als Jahrzehnte brauchte. Eines jedoch ist gleich-geblieben, nämlich der höchste Grundsatz im Gastgewerbe, seinem Gast mit Speis’ und Trank, dazu noch im Gasthof mit einer Unterkunft zu dienen. Die Auslegung dieser Grundaufgaben hat jedoch in den letzten Jahrzehnten eine erhebliche Veränderung erfahren, indem die Ansprüche des Gastes um ein Vielfaches gestiegen sind. Um nun jedoch höheren Ansprüchen genügen zu können, braucht es notgedrungen grössere Aufwände, und gerade hier liegt heute der grosse Faktor im Gastgewerbe, weil es um ein Mehrfaches schwieriger ist, genügend und geeignetes Personal für dieses Gewerbe zu finden.
Familie Mathyer hat dem Innenausbau des Hauses grösste Aufmerksamkeit geschenkt und man fühlt sich im La Gare wohlig und behaglich. Eine gute Lösung für die Erweiterung des Betriebes war seiner Zeit der Kauf des Chalets Schönegg. Durch zeitgemässen Ausbau dieses Hauses konnten zusätzliche heimelige Zimmer gewonnen werden, die besonders von den Ruhe suchenden Gästen bevorzugt sind.
Wir schliessen den Bericht mit dem Dank für die Einladung und wünschen Familie Mathyer eine weitere erfreuliche Geschäftsentwicklung und alles Gute für die Zukunft.
fg
(«Brienzer» Nr. 80 vom 9.10.1964)
Ein Jubiläum und eine Überraschung
Am diesjährigen Brienzermärt erscheint bereits die fünfte Broschüre Brienzer Dorfgeschichte. Neu werden zudem einzigartige Postkarten zum Verkauf angeboten.
Piraten auf dem Brienzersee?
Ein Bericht von Pirat Ueli Stähli: Die Behauptung, dass die ersten Spuren von den Vorfahren der Brienzer Seepiraten schon im 17. Jahrhundert auf der Schneckeninsel entdeckt wurden, entbehrt allen wissenschaftlichen Grundlagen. Richtig und geschichtlich belegt ist die Tatsache, dass vor genau 50 Jahren die ersten gefürchteten Aktivitäten von piratenähnlichen Angriffen auf dem Brienzersee zu verzeichnen sind. Besonders gutbetuchte Gesellschaften, welche sich auf der Brienzersee-Flotte zum reinen Vergnügen tummelten, waren das Angriffsziel der wilden Horde.
Meine Grosseltern Hans (Mühlibach Hansli) und Gritli Eggler
Lotti Schaller (Jg. 1948) hat einige schöne Erinnerungen an die Ferien bei ihren Grosseltern in Brienz notiert.
Auswandern
Für das Thema Auswandern scheinen unsere «Träpplig Suecher» fast zu jung. Trotzdem wussten Peter Fischer-Rahm, Trudi Steiner und Vreni Fischer-Fuchs einiges zu erzählen und Fränzi Feusi und Rose-Marie Flück hörten gespannt zu. Zudem konnte Silvia Thöni-Fischer als Burgerschreiberin von ihren Erfahrungen berichten, wenn sich Nachkommen von Auswanderern nach ihren Vorfahren bei ihr erkundigten.
Hüterbubengeschichten von der Planalp
Im Dezember 2023 hat Peter Schild seine Erinnerungen an die Hüterbubenzeit auf der Planalp und an Obristen aufgeschrieben. Entstanden ist ein Bericht mit vielen Eindrücken über das Leben auf der Alp als Hüterbube. Die Zeit in der Natur mit den Tieren war eine Schule fürs Leben.