Nachruf von Hans Wyss (1856 bis 1951, genannt Cäsar)

Hans Wyss wurde am 15. Februar 1856 in Brienz geboren. Er wuchst daselbst auf und blieb zeitlebens der Scholle treu. Nach der Konfirmation wandte er sich der Landwirtschaft zu und hielt viele Jahre auf eigene Rechnung einen Viehstand.
Mit Margaritha Flück, am Mühlebach, ging er den Bund der Ehe ein. Es wurden ihnen zwei Mädchen und vier Knaben geboren, die alle noch am Lebens isnd, wovon der jüngste Sohn in Amerika. Als Infanteriesoldat hatte Hans Wyss auch dem Vaterlande treue Dienste geleistet. Hans gab sich redlich Mühe, den Kampf ums Dasein ehrlich und recht bestehen zu können. Das hatte er denn auch, dank seiner robusten Gesundheit und der tatkräftigen Mithilfe seiner Gattin und gemeinsam mit den heranwachsenden Söhnen und Töchter vollbracht.
Viele Sommer war Vater Wyss auf der Planalp als Senne tätig. Er hatte auch mehrere Jahre die Sömmerungsschafe aus unserer Gegend in der Obhut. Gerne erzählte er später davon, besonders von jenem grossen Schneefall im Juli, da er ausging um die Schafe zu suchen, und wie er sie im Geissgummi hinterem Tanngrindel angetroffen hatte – und wie die Tiere alle überschneit waren. Davon und vom Abstieg mit den Schafen, der sich äusserst mühsam gestaltete, wusste Wyss eingehend zu erzählen – aber auch von den Tücken des Wetters auf der Alp. Hans Wyss war ein Bergler von echtem Schrot und Korn. -
Später, als es ins vorgerückte Alter ging, gab er den Viehstand auf. Dann beschäftigte er sich im gelernten Drechslerberuf, in der Hauptsache zur Winterszeit, um die Tage und die langen Abende nutzbringend auszuwerten. Eine schwere Lücke in die Familie schlug der Tod der Gattin und Mutter Wyss vor 30 Jahren.
Fast zwanzig Jahre war Hans Wyss auch tätig als Feldhüter; er versah dieses Amt zur besten Zufriedenheit der Flurhutschaft. Sein Maiensäss im Mettli auf der Planalp wurde ihm jeweilen zur Sommerresidenz. Jahr um Jahr zog es ihn dort hinauf. So war dies noch im letzten Sommer der Fall. –
Als 93jähriger machte er vor zwei Jahren auch ein von Interlaken aus lancierte Reise nach Genua mit. In diesem hohen Alter bedeutet das fürwahr eine nennenswerte Leistung. Vor wenigen Jahren besucht er seinen ältesten Sohn im Jura per Velo, was auch als Glanzleistung erwähnt werden darf.
Hans Wyss war in seinem Leben stets ein stiller, ruhiger Bürger, einfach und schlicht, auf allen Wegen. Und nun ruht er auch auf dem Gottesacker im Seemätteli, wo viele seiner Freunde schon seit langem ruhen. Ehre seinem Andenken.

Meine Grosseltern Hans (Mühlibach Hansli) und Gritli Eggler
Lotti Schaller (Jg. 1948) hat einige schöne Erinnerungen an die Ferien bei ihren Grosseltern in Brienz notiert.

Auswandern
Für das Thema Auswandern scheinen unsere «Träpplig Suecher» fast zu jung. Trotzdem wussten Peter Fischer-Rahm, Trudi Steiner und Vreni Fischer-Fuchs einiges zu erzählen und Fränzi Feusi und Rose-Marie Flück hörten gespannt zu. Zudem konnte Silvia Thöni-Fischer als Burgerschreiberin von ihren Erfahrungen berichten, wenn sich Nachkommen von Auswanderern nach ihren Vorfahren bei ihr erkundigten.

Hüterbubengeschichten von der Planalp
Im Dezember 2023 hat Peter Schild seine Erinnerungen an die Hüterbubenzeit auf der Planalp und an Obristen aufgeschrieben. Entstanden ist ein Bericht mit vielen Eindrücken über das Leben auf der Alp als Hüterbube. Die Zeit in der Natur mit den Tieren war eine Schule fürs Leben.

Sie waren die Letzten ihrer Art
In den späten 1940er-Jahren hüteten Hanspeter Flück und seine Schulfreunde rund 40 Ziegen fürs ganze Dorf. Ein Bericht von Hans Heimann, erschienen im Schweizer Bauer am 24. Mai 2025.

Wie eine Linie der Familie Flück zum Übernamen «Bitzer» kam
Es ist ja allgemein bekannt, dass der Familienname Flück in Brienz so häufig ist, dass es mindestens 16 Übernamen gibt, damit man die einzelnen Linien unterscheiden kann. Thomas Dietrich ging auf Spurensuche, nach dem Ursprung des Übernamens «Bitzer».

Wie eine Linie der Familie Wyss zum Übernamen «Cäsarler» kam
Dass in Brienz Mitte des 19. Jahrhunderts ein Kind auf den Namen Cäsar getauft wird, ist eigentlich undenkbar. Aber genau das geschieht 1851, als die 22-jährige Elisabeth Flück einen Sohn zur Welt bringt. Thomas Dietrich hat verschiedene Recherchen zum Übernamen «Cäsarler» unternommen und die Erkenntnisse zu einem Dokument zusammengestellt.

Schafmarkt in der Alpgasse bei der Chirsimatten-Schiir
Fotobeschrieb und Erinnerungen von Peter Fischer-Rahm, Oberdorf. Neu mit Video!