Tirra Fisel, Räätech u Chrapfen

Eine Geschichte zu Weihnachten von Ulrich Stähli-Fardel

Äs ischt Heiligaaben. Uf em teckte Tisch steid e Schissle Rräätechsalaad. Der tirr Fisel, der Späck, ds Rippli und d Häärpfel wään naaha. O ds Beimmelli ischt paraad. Hans und d Anna waarte zäme mmid Äänschtellin, irem Biebel, uf en Unggle Chaschper, waa ar Weihnacht geng zum Znacht iggladna ischt.

D Doorfgassi und d Straassi sii lläära. Uber Tag heds no es Piiferli Schnee darggrierd. D Biise llaad eina dir und dir frieren. Allwäg ggluschteds um die Ziit niemme mmeh, von heimme z gahn.

Enddli gheerd ma, wie niewwer voor der Huustir d Schneepollen ab e Schuehne tschaargged und si gad eis gheerig schottled. Dernaa toppelleds ar Chuchitir und Chaschper steid im Tirgreis. Är ischt eppis uber di sächzg, lidig, hed en griislicha Huwwel und en Abbhihangischnuuz. „N Aabe“, seid Chaschper. „Chun inha, mier wää paraad“, rieft d Anna. Si steid am Holzhäärd und macht ds Gchocheta in erren groossen Blatte zwäg.

Chaschper schliift umschtänddli us siim Mantel, fir nen an en Haaggen ar Chuchitir z heichen. Är hed si fiin esoo ggranzionierd. Es suufers Hemmli hed är an, e gglismeta Schili und di bessren Hosi. Schliessli ischt nid all Tag Weihnacht.

„Sitzed zuehi und nämed uusa“, seid d Anna. Si siin im Schwick bim Tisch. Chaschper schlingged afen eis es ghuuffeds Täller abbhi. „Tonderwätter, leid gued“, broosmed är virha, waan är es zweits Maal uusanimmd. O der Räätechsaladd schiind ma z passen, waa d Anna allnen in em Blättelli näb em Täller hed uusataan. D Blatten und d Schissle siin am Schlus läära. „We mma däwwäg uusisst, su selltis de mmoore miitiiri umhi schoonen, suscht weis i den eis afen niimma“, meind etz Hans, wäret är si d Räätechsoossen us em Schnuuz striicht. Chaschper nickt. D Anna steid uuf, fir abzruummen. „Gad la siin“, seid ra Chaschper, waa si siis Blättelli fir e Räätech wollt i d Finger nän. „Allwäg wollt är d Soossen den no uustriichen“, teicht Aänschtelli bie mma sälben.

Zum Ddessäär gids Chrapfen und Ggaffee. Chaschper nusched ir Hosetäschen , chluubed de Sackhegel virha und schnätzled dermid chliinni Bitzleni Chrapfen i d Räätechsoossen. Natiirli nid gad d Aart und Wiis, wie mma suscht Chrapfen isst. Äänschtellin lächreds. Är wollt ds Lachen us Reschpäkt voor em Bsuech verddricken. Aber etz mag ärs nimma bbhan. „Hähähähähä“ lached är grediuusi. „Verweis, bischt e tumma Ggali“, wiist Hans Äänschtellin zrächt. Chaschper verzied nummen gad eis ds Muul und chnibed sii „Chrapfesalaad“. Tuuchts nen ächt o gglungen old schiicht ärs? Ma cheus nid sägen.

Ds Jahr druf hed mes due ggwisst. Der Unggle Chaschper ischt nimma cho Znacht. Räätechsalaad und Chrapfen heds am Heiligaabe trotzdämm umhi ggän.

Räätech=Randen/tirra Fisel=gedörrte Bohnen/Piiferli=dünne Schneedecke/schottlen=schütteln/Tirgreis=Türrahmen/griislicha Huwwel=äusserst üppiger Harwuchs/Abbhihangischnuuz=hinunterhängenderSchnurbart/ranzionieren=zurechtmachen/ Schili=ärmellose Weste/abbhischlinggen=hier: gierig essen, ohne gross zu kauen/virhabroosmen=(die Worte) hervorklauben/Blättelli=Untertasse, kleiner Teller/grediuusi=geradehinaus/verweis=Ausruf der Verwunderung,Überraschung,des Ärgers/Ggali=Einfaltspinsel/chniben=zwischen den Mahlzeiten essen, hier: knabbern/gglungen=lustig/schiichen=scheuen, hier:empfinden

Ulrich Stähli-Fardel

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