Us Biren und Nissen

Ein Text über die Not vor über 200 Jahren, verfasst von Peter Wyss, erschienen am 03. Januar 2009.
Mit freundlicher Genehmigung der Familie Wyss.

I weis nid, wenn der Brienserchrapfen erfunden worden ischt. Aber i bchennen es Datum us siire Gschicht. Ds Jahr 1915 ischt es Nuss- und Birejahr gsiin. D Nussbeim z Oberried apphi siin ggragled voll gsiin. Bim Bbenglen hed ma gleitig drunder dänna miessän, eso hed das ggrised. Ds Briens hed ma o Nussbeim ghäbän, aber den vor allem vil Birenbeim.
Da hed ma den midenand tuusched. D Brienser hein meh Biri ghäbän, d Oberrieder meh Nuss. We ds Bbenglen ischd naaha gsin und ma d Biri hed chenne läsen, den ischt uber en Deerfren e wunderbara Teun von Bireluft gglägen. Där ischt us en Ofenhuusinen chon, waa mma d Biri bbraaten hed. Di ddirren Biri und d Nuss siin i Gmeinden am Briensersee es wichtigs Nahrigsmittel gsiin. Mi hed nid gschwind i ds Lädelli chennen gen Orangschi old Banani old suscht fremdi Ruschtig cheufen. Mi hed nidesmal d Tomaten bchennd.
Di dirren Biri und d Nuss siin fir e Wwinter e wärdvolla Vorraad gsiin. Das hed ma gad denn gwisst z schetzen, will en griisli strenga Winter ischd im Azug gsiin und Uusduur hed ghäbän bis wiit in Uustag inhi. Der Sumer ischt nasschalta gsiin, was den Härpfel nid gued taan hed. D Ärnd hed dirhar nid bbraacht, was ma erwartet hed. Will si das im Winter und Sumer 1816/1817 widerhold hed, ischt ma vorzue in en Hungersziit inhi grutscht. Mi hed d Vorräd miessen afaan streckän und hed gleerd danken fir Nuss, Biri und Chäs.
Vor allem in der Oschtschwiiz isch es zun er eigentlichen Hungersnood chon. Menschen siin verhungred.

E rächti Mahlziit
Mi dduucht, äs siigi nid dernäbän, we mma bim Ingang i ds Niwwjahr 2009 eis umhi an das sinni, was vor nid ganz 200 Jahren in iisem Land – nid z Afrika! – passierd ischt. Äs ischt äben ghein Sälbvirständlichkeit, das mier geng gnueg z ässen hein. Obs nid biniis hiit umhi Menschen gid, waa nen ds Neetiga fähld?
Um 1800 umha ischt en Brienserfamilien i ds Appezällischa uusgwandred, will d Huusmuetter, waa von dert chon ischt, hed chennen es Erb aträtten mit Hof, Land und Wald. Wils arbeitsami Liit siin gsiin, isch nen gued ggangen und mi hed si an nen gfrewwd, we si albeneis uf Briens chon siin. Si hein 1816/17 o nid miessen Hunger liiden, aber dir irer Aggheerigi z Briens hed ma von der Nood da uusi vernun.
Es par Brienser hein due beschlossen, dänen Krapfen z bringen, waa si den an Noodliidendi hein chennen verteillän.
Da mues ma wissen, das en Brienserchrapfen eppa no zämen mid enem Täller Suppen e rächti Mahlziit ischt. Är ischd nid eifach nummen es Gschläck.
Mit dem Chrapfeschiit macht ma us enem grosse Teigblätz eppa psalmenbiechligross viereggig Blätza, verteild druf en Brii us ddirren Biren und Nissen, ddeckt sa mid enem gliichrossen Blätz, ddrickt d Ränder fescht zämen und redled die, dass si den en Gattig machän. De wärde si – emel friejer – bbached im schwimmenden Fett. Mi ischt due Afangs Dezämber statt in der Altjahrswuchen, wies suscht Bruuch, in es par Chuchinen zum Chrapfnen zämenchon.
Das nachbarlicha und verwandschaftlicha Zämesiin ischt geng es llengs, frehlichs Zämessiin gsiin. Bi Singen und Gschpassen ischt d Nacht alben churzi wordän. D Manna hein denn miessen Nuss plitschen und in em Mersel zerstossän, d Freuwwi hein ddirr Biri kchoched und dir nes Lecherbecki ddrickt. Mi hed äben no gheiner Huushaltmaschini ghäbän.

Waa d Nood ischt virbii gsiin
Zween Manna hein due zwoo Hutti volla Chrapfen in drii Tagen i ds Appezällischa treid. En Dritta hed im Rucksack ds Äsiga midgnun. Si hein underwägs Hilf erfahren und fir d Nacht emel geng es Gliger gfundän. Und duussen sii si wie willkommen gsiin – Waa d Nood ischt virbii gsiin, siin due später eppa albeneis als Dank fir di Chrapfenträgeten cheschtlich Appezäller-Biber uf Briens chon.

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Ein Jubiläum und eine Überraschung

Am diesjährigen Brienzermärt erscheint bereits die fünfte Broschüre Brienzer Dorfgeschichte. Neu werden zudem einzigartige Postkarten zum Verkauf angeboten.

Briensermärt

Ein paar Erinnerungen unserer Träpplig-Suecher zum Briensermärt:

Piraten auf dem Brienzersee?

Ein Bericht von Pirat Ueli Stähli: Die Behauptung, dass die ersten Spuren von den Vorfahren der Brienzer Seepiraten schon im 17. Jahrhundert auf der Schneckeninsel entdeckt wurden, entbehrt allen wissenschaftlichen Grundlagen. Richtig und geschichtlich belegt ist die Tatsache, dass vor genau 50 Jahren die ersten gefürchteten Aktivitäten von piratenähnlichen Angriffen auf dem Brienzersee zu verzeichnen sind. Besonders gutbetuchte Gesellschaften, welche sich auf der Brienzersee-Flotte zum reinen Vergnügen tummelten, waren das Angriffsziel der wilden Horde.

 

Lengziitiga

Ein Gedicht von Erich Fischer

Meine Grosseltern Hans (Mühlibach Hansli) und Gritli Eggler

Lotti Schaller (Jg. 1948) hat einige schöne Erinnerungen an die Ferien bei ihren Grosseltern in Brienz notiert.

Auswandern

Für das Thema Auswandern scheinen unsere «Träpplig Suecher» fast zu jung. Trotzdem wussten Peter Fischer-Rahm, Trudi Steiner und Vreni Fischer-Fuchs einiges zu erzählen und Fränzi Feusi und Rose-Marie Flück hörten gespannt zu. Zudem konnte Silvia Thöni-Fischer als Burgerschreiberin von ihren Erfahrungen berichten, wenn sich Nachkommen von Auswanderern nach ihren Vorfahren bei ihr erkundigten.

Hüterbubengeschichten von der Planalp

Im Dezember 2023 hat Peter Schild seine Erinnerungen an die Hüterbubenzeit auf der Planalp und an Obristen aufgeschrieben. Entstanden ist ein Bericht mit vielen Eindrücken über das Leben auf der Alp als Hüterbube. Die Zeit in der Natur mit den Tieren war eine Schule fürs Leben.

Sie waren die Letzten ihrer Art

In den späten 1940er-Jahren hüteten Hanspeter Flück und seine Schulfreunde rund 40 Ziegen fürs ganze Dorf. Ein Bericht von Hans Heimann, erschienen im Schweizer Bauer am 24. Mai 2025.