War es wirklich so ganz anders?
Foto: In der Mitte stehend Elisabeth Fischer-Abegglen, vor dem Kiosk mit Post, auf dem Rothorn
Mit der ersten Sitzung im Januar startete das Team Brienzer Dorfgeschichte mit der Planung der neuen Broschüre und bereits im September wird dann das Kribbeln in der Gruppe spürbar, wenn der erste Entwurf der Druckerei vorliegt.
«Dann plangen wir alle auf den Briensermärt, wo wir unser neustes Werk präsentieren und verkaufen dürfen», verrät die Teamleiterin Zora Herren. «Wir bekommen viele schöne Rückmeldungen. Die Broschüre in den Händen zu halten, ist für uns alle ein besonderer Moment, eine Belohnung für die Arbeit, die wir das ganze Jahr hindurch leisten».
Von Wasserkraft und Schnitzereien
Sie ist in Brienz bekannt als Laternser-Turbine, die Fabrik mit einer Wohnung nahe dem Mühlebach. Dank der Wasserkraft konnten hier früher Bohr-, Fräse- und Hobelmaschinen betrieben werden. Elisabeth Schild und Rose-Marie Flück, vom Team Brienzer Dorfgeschichte, trafen sich mit dem ehemaligen Besitzer Reinold Laternser. Womit sein Grossvater an der Pariser Weltausstellung von 1900 eine Goldmedaille gewonnen hatte und welche Pläne sein Enkel mit Familie, die jetzigen Besitzer, verfolgen, erfahren Sie in der neusten Broschüre.
Foto: Huggler Holzbildhauerei AG, Hans Huggler-Wyss an der Werkbank
Die Huggler Holzbildhauerei AG ist schweizweit die letzte grosse Holzbildhauerei Firma und feiert im kommenden Jahr bereits ihr 125-jähriges Firmenjubiläum. Zu lesen gibt es da den Bericht über holzige Prunkstücke, wie der Bärentisch, die Bärenbank und obendrauf noch der Bären-Aschenbecher, bis zum wirtschaftlichen Einbruch nach dem Ersten Weltkrieg, der den Holzbildhauer Hans Huggler-Wyss dazu brachte, Prothesen aus Holz zu schnitzen. Und schliesslich der Durchbruch mit den klassischen Huggler-Figuren, die weltbekannt sind, und bei ganz vielen Familien vor Weihnachten hervorgeholt werden.
Im Bericht zum Thema Berufslehre, der Träpplig-Suecher-Gruppe, berichten Hans Schild, Heinz Walz und Heinz Fuchs, welche Ausbildungsmöglichkeiten sie hatten und welchen Beruf sie erlernten. Auch die Abwanderung war damals schon ein Thema.
Ein Tatsachenbericht
Dass damals einiges mit heute vergleichbar ist, darüber schreibt die Burgerratspräsidentin Alexandra Schild im Vorwort. Sie setzte sich an den Tisch, nachdem der Mühlebach, nach einem kurzen, heftigen Gewitter, massive Schäden angerichtet hatte. Brienz wurde schon mehrfach von solchen Katastrophen heimgesucht. So auch vor genau 200 Jahren. Damals verwandelte sich der Trachtbach zu einem reissenden Strom aus Wasser, Schlamm und Geröll. In der Broschüre ist dazu ein spannender Tatsachenbericht zu finden, transkribiert von Peter Fischer. Es liegt auf der Hand, dass sich die Burgerratspräsidentin fragte: «War es damals wirklich so ganz anders?»
Auch der reich bebilderte Bericht über den, im 2023 aufgelösten, Handharmonika-Club Brienz wird bestimmt viele Herzen höher schlagen lassen.
Foto: Welches Häuschen wählt das Meerschweinchen wohl aus?
Fotoperlen
Wiederum sind auch sehr viele Fotos in der Broschüre zu finden. Aussergewöhnliche, wie beispielsweise das eines Sommerfests, vom 14. August 1938. Zu sehen sind da viele kleine Holzkistchen mit einer Öffnung, auf einer Bühne präsentiert. In der Mitte unter einem Gitter ein Meerschweinchen und rundherum etliche Zuschauer und Zuschauerinnen, wohl gespannt, in welchem der Kistchen das Meerschweinchen Zuflucht findet. Erinnerungen wecken sicher auch die Fotos vom Spezereiwaren-Geschäft mit Flora und Paul Kehrli, im Jahr 1946 oder jenes von Ursula Zimmermann, der ehemaligen Wirtin vom Hotel Schützen.
Die Fotos werden aus Privatsammlungen dem Team zur Archivierung und Veröffentlichung zur Verfügung gestellt. Zum ersten Mal ist in der Broschüre auch ein kleines Rätsel zu finden. «Zu gewinnen gibt es nichts», sagt die Teamleiterin, «aber hoffentlich etwas zum Schmunzeln.»
Alle vier Broschüren Brienzer Dorfgeschichte können für den Unkostenbeitrag von CHF 5.00 am Briensermärt, am Stand vor dem Burgerhaus, am Donnerstag, den 14. November erstanden werden.
Die 4. Broschüre ist gedruckt - Verkaufstart am Brienzermärt
Endlich ist sie da - die 4. Broschüre Brienzer Dorfgeschichte und - wir haben eine Überraschung! Was? Das sehen Sie im Video. Viel Freude beim Schauen.
Der Waran und das Unwetter
«Das war für mich ein schöner Aufsteller!» Das schreibt uns Elisabeth Fuchs in einem Mail. Die erschütternden Nachrichten, die das Unwetter vom 12. August 2024 in Brienz mit sich brachte, die kennen wir. Daneben gibt es jedoch auch viele schöne Geschichten, solche von Zusammenhalt, Unterstützung und weitere, die erfreuen. Wie eben auch diese von Elisabeth Fuchs.
Geschichten vom Burgstollen
Beatrice Lauener ist die Enkeltochter von Gertrud Juillerat-Eggler vom Burgstollen. Sie hat uns einige Dokumente ihrer Grossmutter zukommen lassen und auch zwei Musikstücke der Kapelle Eggler, bei denen ihr Grossvaters Paul Juillerat am Klavier mitspielte. Viel Freude beim Lesen und reinhören.
Aus dem Leben von Werner Zysset
Es ist ein Nachmittag im März 2024, als Heidi Blatter und Zora Herren (Bericht) bei Mina und Werner Zysset-Leppin an den Küchentisch eingeladen werden. Werner ist vorbereitet auf unseren Besuch, auf dem Tisch liegen zwei Ordner mit Fotos und Dokumenten und auf einem Blatt hat er alle Kleinschreiner, die es 1951 in Brienz gab, aufgeschrieben. Wir zählen 29 Namen!
Drei Videos: Besondere Erinnerungen, erzählt von Werner Zysset (Jg. 1935)
Die Videos sind aufgezeichnet worden am 27. März 2024. Werner Zysset ist im November 1935 geboren. Heidi Blatter und Zora Herren, vom Team Brienzer Dorfgeschichte, besuchten ihn und staunten, was Werner zu erzählen weiss. Viel Freude beim Schauen!
Das Video "Grossvater" dauert 8 Minuten, die beiden anderen knapp 2 Minuten.
Alte Filmrollen gesucht
Sie haben Filmrollen mit Filmen von Brienz. Wir möchten das Archiv der Brienzer Dorfgeschichte bereichern mit alten Filmen und diese auch auf der Internetseite für die Brienzerinnen und Brienzer zugänglich machen. Sehen Sie sich im Video unten unseren Aufruf an:
Video: Anekdoten zum Schwandergässli
Kurt Wellenreiter (Jg. 1933) erzählt vom Schwandergässli. Das Video wurde aufgezeichnet am 31. Januar 2024.